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Punktfundamente für den Zaun richtig gießen

Betonmischer

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Zaunpfosten in Ihrem Garten zu befestigen. Neben Einschlag-Bodenhülsen und Pfostenträgern zum Aufdübeln gibt es Verankerungen, die direkt in einem Punktfundament einbetoniert werden. Diese Variante wird erfahrungsgemäß als die stabilste genannt, doch ist hier auch die präziseste Vorarbeit nötig: Ein einbetonierter Anker lässt sich ohne Weiteres nicht mehr korrigieren.

Wir erklären Ihnen in 5 Schritten, wie Sie Punktfundamente für Ihre Zaunposten gießen können und informieren Sie über die 3 am häufigsten gemachten Fehler.

1. Ausmessen

Zum Einbetonieren von Zaunpfosten eignen sich am besten Punktfundamente. Messen Sie zunächst die Position Ihrer Fundamente aus und markieren die Mitte des Fundaments, z.B. mit einer Stange, die Sie in die Erde stecken. Beachten Sie beim Vermessen, dass Sie neben der Zaunfeld- und Zaunpfostenbreite auch etwas Spielraum für die Montage einplanen. Die Lichte Weite eines Zaunfeldes ist meist die Breite des Zaunfeldes plus 2-3cm.

Damit Sie die Fundament-Mitte auch nach dem Aushub noch wiederfinden, sollten Sie eine Schnur entlang des Zauns spannen. Dies hilft auch bei der horizontalen Ausrichtung Ihrer Pfostenträger. Beachten Sie hierbei auch gegebenenfalls das Gefälle.

2. Punktfundamente ausheben

Heben Sie die Fundamente aus. Dazu entfernen Sie zunächst die Grasnarbe, sofern vorhanden, und legen sie für später beiseite: Das Gras kann später das unschöne Fundament verdecken.

Jedes Punktfundament sollte rund oder quadratisch mit ca. 30cm Durchmesser sein. Die Tiefe hängt von der jeweiligen Frostgrenze ab: In den meisten Fällen genügt ein 80cm tiefes Fundament, liegt die Frostgrenze tiefer, muss entsprechend auch tiefer gegossen werden. Der Grund hierfür ist das Verhalten der Fundamente bei Frost: Schwimmt das Fundament im gefrorenen Boden ohne Halt nach unten, kann es bei niedrigen Temperaturen nach oben gedrückt werden. Ein paar Zentimeter reichen hier schon, um Ihren mühevoll errichteten Zaun schief und instabil zu hinterlassen.

Zum Ausgeben können Sie einen Spaten benutzen, bei 80cm tiefen Löcher ist es aber empfehlenswert, sich einen spiralförmigen Erdbohrer auszuleihen. So werden die Fundamente perfekt kreisrund und sitzen genau mittig unter den Pfostenträgern.

Erdbohrer
Erdbohrer zur manuellen Bedienung. Quelle: Vermip, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

3. Beton anrühren

Rühren Sie für jedes Loch die benötigte Betonmenge einzeln an, entweder in einem Betonkübel oder in einer Mischmaschine. Diese können Sie günstig tageweise z.B. im Baumarkt ausleihen. Erschrecken Sie nicht, aber für ein zylinderförmiges Fundament mit 30cm Durchmesser und 80 cm Tiefe benötigen Sie etwa 130kg Beton,das entspricht etwas mehr als 3 Säcken Fertigbeton à 40kg. Nutzen Sie einen Online-Beton-Rechner, um die nötigen Mengen für Ihre Maße zu bestimmen.

Dort finden Sie auch Informationen zum Mischverhältnis, wenn Sie den Beton aus Zement und Kies selbst mischen wollen.

4. Punktfundament gießen

Füllen Sie die Fundamente nach und nach mit Beton auf und stampfen sie die Masse fest. Dazu können Sie beispielsweise eine Holzlatte mit mind. 5cm Querschnitt nutzen. Durch das Feststampfen können Sie Luftblasen entweichen lassen. Dadurch wird Ihr Fundament besonders stabil.

Beim Einsetzen des Pfostenträgers müssen Sie nun die Position der Fundamentmitte genau treffen. Messen Sie lieber einmal zu viel als zu wenig nach, da Sie nach Trocknung des Betons nichts mehr ändern können. Richten Sie die Pfostenträger auch horizontal aus, z.B. entlang einer mit einer Wasserwaage gespannten Schnur.

Fixieren Sie den Zaunpfosten-Anker mit Hilfe einiger Holzlatten, damit er sich in der Trocknungszeit nicht mehr verschieben kann.

5. Beton trocknen lassen

Die Trocknungszeit von Beton hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab: Je nach Hersteller, Tiefe und Breite des Fundaments, aber auch nach Wetter und Bodenbeschaffenheit kann die Trocknungszeit von Punktfundamenten variieren. Als grobe Faustregel können Sie 1-2 Wochen Trocknungszeit einplanen, Schnell-Beton ist viel früher belastbar (trocknet aber evtl. beim Gießen und Ausrichten zu schnell und erfordert daher etwas Erfahrung).

Das perfekte Punktfundament vs. die häufigsten Fehler

Befolgen Sie die 5 Schritte unter Berücksichtigung der Herstellerangaben für die Montage für Pfostenträger und Beton, so sollte Ihr Fundament mit etwas Geschick stabil und lange haltbar sein – vermutlich sogar länger als der Zaun selbst, den Sie setzen werden.

Trotzdem gibt es häufig gemachte Fehler, vor denen wir Sie zuletzt noch warnen wollen:

1.  Am Beton sparen

Viele Zaunbauer geizen am Beton, da dieser nicht nur schwer zu transportieren, sondern auch kostenintensiv ist. Gestalten Sie Ihr Fundament zu flach oder zu schmal, können Ihnen der erste Sturm oder Frost aber bereits einen Strich durch die Rechnung machen: Frost drückt das Fundament hoch, wenn es zu nicht bis unter die Frostgrenze hinunter reicht. Und nur ein breites Fundament kann auch bei Sturm den Kräften standhalten, die der Wind auf die Zaunfelder ausübt.

Riss in Beton
Beton kann unter Spannung reißen

2.  Gießen in KG-Rohren

Im Zuge der Sparmaßnahmen beim Beton wird oft ein Fundament in KG-Rohren gegossen. Betonieren Sie beispielsweise eine Wäschespinne ein, die wenig Angriffsfläche für Wind darstellt, kann das auch ausreichen. Standard-Zaunfelder von  je 1,80m Breite und Höhe benötigen jedoch mehr Durchmesser als ein 110mm breites KG-Rohr als Punktfundament.

3.  Trocknungszeit missachten

Ist der Beton noch nicht ganz ausgetrocknet, laufen Sie Gefahr, dass ihr Punktfundament bei zu früher Belastung bricht. Die Montage der Zaunpfosten selbst ist hierbei gar nicht der kritische Punkt, sondern das Anbringen der Zaunfelder. Hierbei entsteht vertikale Spannung auf die einzelnen Fundamente. Die Folge: Risse und schiefe Pfostenträger. Wer auf Nummer Sicher gehen will, wartet lieber zwei als eine Woche Trocknungszeit ab.

Unser Service

Zauntown bietet einen Full-Service zum Aufbau Ihres Zauns. Kontaktieren Sie dazu unseren Service.

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